Unternehmen Gründen?
Viel Bürokratie – wenig Akzeptanz?

25. März 2015

In der Existenzgründungsberatung gilt, es gibt drei verschiedene Motivationen bei der Existenzgründung, aber alle schätzen den Aufwand dabei falsch ein.

Der Bund junger Unternehmer (BJU) hat in einer Umfrage 134 Existenzgründer befragt, wie sie ihre Gründung erlebt haben. Als größtes Hemmnis wurde die Bürokratie in den ersten zwei Jahren empfunden, gefolgt von der Bürokratie im Vorfeld der Gründung und der Finanzierung.
Dass der Umweltschutz die Unternehmensgründung am wenigsten tangierte, ist aus Sicht der Gründer sicherlich positiv zu bewerten.
Der Problembereich Steuern kam gleich in drei verschiedenen Varianten auf die oberen Plätze. Beklagt wurden hier die Umsatzsteuervoranmeldung und die Buchführung, bzw. Bilanzen. Die höchste Hürde würde in dem sonstigen Steuerrecht gesehen. Auch die Fragen rund um die Beschäftigung von Mitarbeitern stellt für viele Existenzgründer eine hohe Hürde da.

Fast die Hälfte der befragten Gründer gab an in der Woche zwischen fünf und zehn Stunden für die Erledigung der bürokratischen Pflichten zu benötigen, rund ein Drittel benötigt mehr Zeit.

Ferner konnten die Gründer In die gesellschaftliche Akzeptanz in ihrem Umfeld mit einer Schulnotenskala bewerten. Immerhin acht Prozent vergaben hier die Schulnote fünf oder sechs. In ihrem Umfeld stieß die Gründung also auf Ablehnung. Die meisten – über ein Drittel – vergab die Schulnote drei.

Von den befragten „Existenzgründern“ waren über 40% fünf Jahre oder länger am Markt und 61% beschäftigten mehr als fünf Mitarbeiter. Auch die Mitgliedschaft im BJU gibt einen Hinweis darauf, dass es sich hier eher um „Gründer“ handelt, die ihr Handwerk verstehen.

Eine ganz andere Rechnung zum Thema Bürokratie legte das statistische Bundesamt vor, dieses ermittelte, dass die Bürokratiekosten im laufenden Jahr 43 Milliarden Euro betragen.
Viel schlimmer als die reine Geldsumme, die auf die verschiedenen Ministerien verteilt wurden, sind die Informationspflichten. So kennt das Finanzministerium 3.667 Informationspflichten, das Justizministerium 898 Informationspflichten und das Gesundheitsministerium 766 Informationspflichten. Der in der Presse häufig als Bürokratiemonster bezeichnete Mindestlohn weist jedoch nur zwei Informationspflichten auf.

Vielen Existenzgründern würde schon die Aufhebung der Unterscheidung zwischen freien Berufen und Gewerbetreibenden helfen. Unterstützend wirken würde auch eine Zusammenlegung und länderübergreifende einheitliche Bezeichnung der Kammern oder eine klare und länderübergreifende Regelung, welche Informationen und welches Prüfungsrecht das Gesundheitsamt hat, oder die Sicherstellung der gesetzlich geforderten Haftpflichtversicherung. Hier haben wir bei, zum Beispiel, den Hebammen die Situation, dass es derzeit gerade noch einen Anbieter auf dem Markt gibt, Architekten werden nur noch von sechs Gesellschaften versichert.

Wenn Sie bei Ihrer Existenzgründung auf bürokratische Probleme stoßen kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen gerne.